Thailand: Impfungen, Krankheiten & Schutzmaßnahmen
Für die Thailand-Reise sind keine Impfungen vorgeschrieben sondern es werden nur Impfempfehlungen ausgeprochen. Außerdem sollten Sie sich zusätzlich vor Mückenstichen schützen, denn hier können diverse Krankheiten übertragen werden. Welche das sind, haben wir in diesem Artikel aufgeführt.
Der folgende Text dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung eines ausgebildeten Arztes. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie dabei in jedem Fall Ihren persönlichen Impfschutzstatus vor Reiseantritt überprüfen.

Aktuell teilt das Auswärtige Amt auf Ihren Webseiten mit, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO einen fehlenden Impfschutz gegen Masern zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt hat. Eine Überprüfung und gegebenenfalls Ergänzung des Impfschutzes gegen Masern für Erwachsene und Kinder wird daher spätestens in der Reisevorbereitung dringend empfohlen.
Impfempfehlungen Thailand
Für alle Reisenden:
- Hepatitis A
- Tetanus (alle 10 Jahre)
- Diphtherie (alle 10 Jahre)
- Pertussis (Keuchhusten)
Für Risikogruppen:
- Mumps, Masern, Röteln (MMR) (für alle Kinder)
- Influenza
- Pneumokokken
- Herpes Zoster (Gürtelrose) (> 50 Jahre)
- (Gelbfieber wird nur bei Einreise aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet (Afrika, Mittel- und Südamerika) gefordert. Bei direkter Einreise aus Deutschland besteht keine Impfnotwendigkeit.)
Bei Langzeitaufenthalt sowie bei besonderer Exposition:
- Hepatitis B
- Tollwut
- Japanische Enzephalitis
- Typhus
- Poliomyelitis (= Kinderlähmung; Thailand gilt allerdings seit 2007 als "poliofrei")1
Dengue-Fieber

Das Dengue-Fieber tritt in Thailand häufig auf und es gibt noch keine Impfung oder Chemoprophylaxe dagegen. Daher sollten Sie Schutzmaßnahmen vornehmen, die das Risiko einer Infektion vermindern. Diese haben wir weiter unten erklärt.2
Chikungunya-Fieber
Steigende Krankheitszahlen werden seit 2008 vom Chikungunya-Fieber, vor allem in Süd-Thailand verzeichnet. I.d.R. leidet der Betroffene an schnell ansteigendem und hohem Fieber mit starken Gelenkschmerzen und hoher Berührungsempfindlichkeit. Übersetzt heißt Chikungunya "der gekrümmte Gehende", da man durch die Gelenkschmerzen kaum noch aufrecht stehen kann.Das Fieber dauert ca. drei Tage an. Die gesamte Krankheit sollte nach ein bis zwei Wochen ohne Schäden abklingen. Antibiotika hilft zur Linderung nicht und es können nur schmerzlindernde Medikamente angewendet werden.3
Zika-Virus-Infektion
Diese Infektion kann Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung und Erbrechen verursachen. Schwangeren wird abgeraten in betroffene Regionen zu reisen, da frühkindliche Fehlbildungen die Folge sein können. Die Zika-Virus-Infektion kann außerdem beim Sexualverkehr übertragen werden. Deshalb sollten Sie bei Auftreten der angegebenen Symptome für mindestens 6 Monate nach Rückkehr zusätzlichen Schutz durch Kondomgebrauch einhalten.4Malaria
Malaria wird durch die nachtaktive Anopheles-Mücke übertragen. Bei nicht-immunen Europäern kann sie, wenn sie nicht behandelt wird, tödlich enden. Malaria tritt in Thailand regionsabhängig ganzjährig auf. Häufiger tritt sie während und nach der Regenzeit auf. Der vorsorgliche Schutz vor Insektenstichen (Expositionsprophylaxe) ist immer notwendig.
Infektionsrisiko: im gesamten Grenzgebiet zu Myanmar, v. a. in den Provinzen Tak und Mae Hong Son, ferner in den Provinzen Ranong, Chumphon, Prachuab, Khiri Khan, Kanchanaburi, Petchaburi, im südöstlichen Grenzgebiet zu Kambodscha (Provinzen Trat, Chanthaburi), im Süden Thailands in der Provinz Yala, Narathiwat und Sonkhla, in den ländlichen bewaldeten Regionen von Phuket und Phang Nga und auf einigen Inseln (z. B. Ko Chang bei Ranong)
geringeres Malariarisiko: Waldgebiete des mittleren Westens sowie der nördlichen und östlichen Landesteile; auf einigen Inseln, z. B. Ko Chang und Ko Mak vor Trat im Südosten, Similan-Inseln in der Andamanensee vor der Provinz Phang Nga im Südwesten
sehr geringes Malariarisiko: zentrale Landesteile und Küstengebiete, auf den meisten vorgelagerten Inseln sowie in den höheren Gebirgslagen
Malariafrei: Großstädte und Touristikzentren wie Bangkok, Pattaya, Hua Hin, Cha Am, Chiang Mai, Ko Samui, Phuket (Stadtgebiet), Krabi (Stadtgebiet), Songkhla (Stadtgebiet), Hat Yai1
Erreger: Plasmodium falciparum, welcher als gefährlichster Malaria-Erreger gilt und woraus Malaria tropica entsteht
Chemoprophylaxe (Medikamentöse Vorbeugung): In Thailand herrscht ein vergleichsweise geringes Infektionsrisiko. An den Grenzen nimmt es deutlich zu (siehe Karte). Für diese Risikogebiete kann die therapeutische Dosis eines Medikaments mitgeführt werden. Damit ist das Verhältnis von wirksamer Dosierung zu tödlicher Dosierung gemeint. Oder anders ausgedrückt: Es bezeichnet das Intervall zwischen mindestens nötiger Dosis (für die Erreichung der gewünschten Wirkung) und der maximal tolerierbaren Dosis (bevor schädliche Effekte auftreten). Beachten Sie dazu die Packungsbeilage.
Das Medikament soll eingenommen werden, wenn malariaverdächtige Symptome auftreten und wenn Sie innerhalb von 24h nach Auftreten der Symptome keine verlässliche ärztliche Hilfe erreichen/aufsuchen können. Die Einnahme gilt nur als notfallmäßige Selbstbehandlung. Das Aufsuchen eines Arztes ist danach zwingend erforderlich. Welche Medikamente Sie mitführen sollten, besprechen Sie mit einem Tropen- und/oder Reisemediziner.5
Japanische Enzephalitis
Diese Krankheit wird von Tieren (vor allem Vögel und Schweine) auf den Menschen durch die Culex vishnui-Mücke übertragen. Sie ist eine Entzündung des Gehirns.6 Auch hier ist eine höhere Ansteckungsgefahr in ländlichen Regionen, in Süd-Thailand und während der Regenzeit zu erwarten. In ca. 90% der Fälle bemerken die Betroffenen die Infektion nicht.7In wenigen Fällen und hier meist bei älteren Menschen sowie Kindern zwischen drei und sechs Jahren, kommt es zu Gerhirnhautentzündung mit Kopfschmerz, Krampfanfällen, Bewusstseinstrübung oder, wenn das zentrale Nervensystem betroffen ist, gar zum Tod. Neurologische Folgeschäden sind nicht unüblich.6
Ein Impfstoff steht für alle Personen ab dem 2. Lebensjahr zur Verfügung, welcher zwei Mal verabreicht werden muss. Bei Langzeitaufenthalt in ländlichen Regionen ist eine Impfung zu erwägen.7
Unter Expositionsprophylaxe versteht man vorbeugende, nicht-medikamentöse Maßnahmen, die das Risiko vermindern von einem Erreger infiziert zu werden.
Tragen Sie lange und helle Kleidung.
- Verwenden Sie Insektenschutzmittel und Repellents mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) und Icaridin, z.B. NoBite, Autan Tropical, Care Plus, Anti Brumm forte.
- Schlafen Sie unter Moskitonetzen.
- Halten Sie sich in mückensicheren Räumen mit Fliegengitter und Klimanlage auf.
- Imprägnieren Sie Ihre Kleidung und Moskitonetze mit Permethrin, z.B. NoBite Kleidung oder NoBite Verdünner.
- Waschen Sie täglich Ihre Füße und wechseln Sie täglich Ihre Socken.8
Hinweise zu Mückensprays
- Da ca. 40% aller Mückenstiche durch die Kleidung gehen, wird eine Imprägnierung der Kleidung empfohlen.
- Mit NoBite für Textilien haben Sie einen 4-wöchigen Schutz vor Insekten und einen 2-wöchigen Schutz vor Zecken und somit Schutz vor Borreliose.9
- Die Dauer des Schutzes hängt von der Konzentration von DEET ab:
- 30% = ca. 4 Std.
- 40% = 6-8 Std.
- 50% = ca. 10 Std.10
- Bitte imprägnieren Sie Ihre Sachen im Freien, da ein starker Geruch entsteht.
- Tragen Sie den Insektenschutz für die Haut ca. 20 Minuten nach dem Sonnenschutzmittel auf.
Hinweise für Schwangere und Kinder unter 3 Jahren
- Schwangere sollten das Imprägnieren nicht selbst übernehmen, können jedoch die eingesprühte Kleidung tragen.
- Für Kinder, die gegebenenfalls an der Kleidung nuckeln, sollte kein Kleidungsspray verwendet werden.9
- Allgemein ist für Schwangere, stillende Mütter und Säuglinge bei der Verwendung der Insektenschutzmittel Vorsicht geboten. Lesen Sie hierzu die Packungsbeilage.
- Sie sollten auf alternative Mittel mit dem Inhaltsstoff Icaridin zurückgreifen.
- Natürliche Moskitomittel mit ätherischen Ölen (Teebaumöl, Zitronengras oder Lavendel) haben eine vergleichbare Wirkung zu DEET und Icaridin.10
Dazu sollten Sie unbedingt vorab einen Tropen- bzw. Reisemediziner konsultieren, der Ihnen bei der Auswahl der entsprechenden Medikamente hilft und persönliche Anpassungen vornehmen kann sowie Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten berücksichtigt. Tritt nach einem Thailandaufenthalt Fieber auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen und ihm mitteilen, dass Sie in einem Malariagebiet waren.
Oft bekommen Menschen auch Krankheiten über Bakterien aus verseuchtem Leitungswasser und/oder Nahrungsmitteln.
Häufige Infektionen und Krankheiten sind:
- Durchfall
- Cholera
- Typhus
- Hepatitis A
Einige Regeln beim Essen und Trinken:
- Trinken Sie nur abgepacktes oder abgekochtes Wasser.
- Putzen Sie auch mit Wasser aus Flaschen oder abgekochtem Wasser Ihre Zähne und Ihr Geschirr.
- Schälen Sie Obst bevor Sie es essen.
- Meiden Sie rohe Salate.
- Trinken Sie Ihre Getränke ohne Eiswürfel.
- Waschen Sie sich vor dem Essen und nach dem Toilettengang die Hände.
- Verwenden Sie unbenutzte Handtücher zum Abtrocknen.
Tiere und Tollwut

- Seien Sie bei Katzen, Hunden, Affen und vor allem Schlangen in Thailand besonders vorsichtig.
- Berühren und füttern Sie diese Tiere nicht.
- Waschen Sie die Wunde mit sauberem Wasser und Seife aus und gehen Sie zum Arzt.
Aids/HIV
In den Touristenhochburgen wie Bangkok gibt es Rotlichtmilieus, in denen die Aids-Rate sehr hoch ist. Auch im bergigen Nordwesten des Landes, wo Kletterer und Wanderer ihren Urlaub verbringen, lässt sich für Prostituierte Geld verdienen. Für Gelegenheitsbekanntschaften wird Kondomgebrauch empfohlen. Bei Drogengebrauch und Bluttransfusion besteht grundsätzlich ein hohes Infektionsrisiko.1Hier Thailand Urlaub buchen
Quellen und weitere Informationen:
1 Vgl.: Auswärtiges Amt: "Thailand: Reise- und Sicherheitshinweise", in: Internetseite Auswärtiges Amt, 11.04.2019, URL: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/thailand-node/thailandsicherheit/201558, Abruf am 11.04.2019.
2 Vgl.: Tropeninstitut.de: "Denguefieber", in: Internetseite Tropeninstitut.de, o.A., URL: https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/denguefieber, Abruf am: 11.04.2019.
3 Vgl.: Tropeninstitut.de: "Chikungunya", in: Internetseite Tropeninstitut.de, o.A., URL: https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/chikungunya, Abruf am: 11.04.2019.
4 Vgl.: Auswärtiges Amt: "Gesundheitsdienst Merkblatt für Beschäftigte und Reisende Zika-Virus-Infektion", ,URL: https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200190/322053258788965790e4296e4be48727/zika-virus-data.pdf, Abruf am: 10.04.2019.
5 Vgl.: Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internatione Gesundheit e.V.: "DTG Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internatione Gesundheit Empfehlungen zur Malariavorbeugung", in: Internetseite DTG, Mai 2017, URL: https://www.dtg.org/images/Empfehlungen/DTG_Malaria_2017.pdf, S. 5, Abruf am: 11.04.2019.
6 Vgl.: Gödel, Clemens: "Japanische Enzephalitis", in: Internetseite Netdoktor.de, 25.08.2016, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/japanische-enzephalitis/, Abruf am: 11.04.2019.
7 Vgl.: Dr. med. Gontard, Andrea: "Japanische Enzephalitis", in: Internetseite Tropeninstitut.de, 12.07.2017, URL: https://tropeninstitut.de/impfungen-a-z/alle-impfungen/japanische-enzephalitis, Abruf am 11.04.2019.
8 Vgl.: Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internatione Gesundheit e.V.: "Vermeidung von Insektenstichen (Expositionsprophylaxe)", in: Internetseite DTG, o.A., URL: https://dtg.org/2-uncategorised/272-expositionsprophylaxe.html, Abruf am: 10.04.2019.
9 Vgl.: NOBITE: "NOBITE Produkte für Textilien", in: Internetseite NOBITE, o.A., URL: http://www.nobite.com/de/produkte/nobite-kleidung/, Abruf am: 10.04.2019.
10 Vgl.: Tropeninstitut.de: "Schutz vor Insektenstichen", in: Internetseite Tropeninstitut.de, 07.05.2018, URL: https://tropeninstitut.de/reisetipps/schutz-vor-insektenstichen, Abruf am: 10.04.2019.